Life & Art       Radical Art    (homepage)    


Life above art



Plato

Socrates: Now do you suppose that if a person were able to make the original as well as the image, he would in earnest choose the image-making option? Would he allow imitation to be the ruling principle of his life, as if he had nothing higher in him?

Glaucon: I should say not.

Socrates: The real artist, who knew what he was imitating, would be interested in realities and not in imitations; and would desire to leave as memorials of himself works many and fair; and, instead of being the author of encomiums, he would prefer to be the theme of them.

Plato: The Republic (360 B.C.E )

Maurice Maeterlinck

"Of course he has quite given up art. He only thinks about making life sane and healthy, and freeing the soul from the trammels of culture. Art seems to him now a malady. [. . .] He rests his hope of humanity on the Bicycle . . . "

Oscar Wilde about Maurice Maeterlinck, 1898.
[As quoted by Philippe Julian: Oscar Wilde. London: Paladin, 1971, p. 324.]

Piet Mondriaan

Wat dat blad van Müller Lehning betreft, het lijkt me een mooi idee. [...] 't Wordt geen uitsluitend kunstblad, en dat is goed. Ik zelf ben van plan over het Neo Plasticisme in de maatschappij te gaan schrijven, 't geen ik allang van plan was. Het menschzijn is No. een en dan komt de kunst (of geen 'Kunst') van zelf heh. Ik schrijf maar kort maar je begrijpt me wel.

Piet Mondriaan: Letter to J.J.P. Oud, May 26, 1926.
In: Kees van Wijk: Internationale revue i 10. Utrecht: Reflex, 1980, p. 90, note 36.

Nul

Het Nederlandse Volk heeft voor zijn welzijn helemaal geen kunst nodig, ja: kunst kan gemist worden als kiespijn! Een aantal vooraanstaande kunstenaars neemt thans het initiatief:
  1. besluit het vervaardigen van kunstvoorbrengselen te staken;
  2. de likwidatie te bevorderen van alle instellingen, die zich nog aan de kunst verrijken.

Cornelius Rogge, Armando, Bazon Brock, Henderikse, Arthur Køpke, Silvano Lora, Piero Manzoni, Megert, Henk Peeters, Schoonhoven: Einde. Pamphlet, ca. 1962.

Otto Muehl

für mich war damals im herbst 1960 die kunst der einzige weg, die einzige möglichkeit, um mich an diesem schmalen rettungsseil aus meiner tiefen kleinfamiliären bewusstlosigkeit herauszuretten. jeder künstler spürt dies in seiner kunst. ich habe damals noch nicht gewusst, dass ich eines tages auch diese nabelschnur durchtrennen und wegwerfen müsste. viele künstler haben bis heute nicht begriffen, dass gerade die kunst, der sie ihre rettung zu verdanken glauben, sie letzlich an ihre bewusstlosigkeit fesselt. [p. 152]

als ich 1970 in einer 120 m2 grossen wohnung alleine sass, war mein kleinfamilienleben zu ende. Ich war 45 jahre alt. die lust an der kunst war mir total vergangen. es schien mir sinnlos, allein in der wohnung sitzend, kunst zu basteln, aktionen zu entwerfen. ich war kein künstler, der sich zurückzog, auf das leben und kommunikation mit anderen menschen verzichten konnte, um alle unerfüllten bedürfnisse durch kunst zu ersetzen. ich erkannte die wertlosigkeit der kunst. ich wollte kein solcher künstler sein. ich wollte dieses schmalspurleben des künstlers nicht. [p. 179]

Otto Muehl: Weg aus dem Sumpf. Nürnberg: AA Verlag, 1977.

In meinen Aktionen bin ich zuerst von den künstlerischen Voraussetzungen ausgegangen, aber jetzt sehe ich alles immer weniger als Kunst. Das, was ich mache, ist eher eine Art des Gegenpols zur Gesellschaft.

Otto Muehl. [Motto of the exhibition "Viennese Actionism: The Opposite Pole of Society." MOCAK (Museum of Contemporary Art in Krakow), Krakow, Poland, 2011/2012.]

George Brecht

Ich würde es auch nicht gerne sehen, wenn die Bedeutung meiner Arbeit nur künstlerisch wäre.

George Brecht. [Henry Martin: "Ein Gespräch mit George Brecht." In: Marianne Schmidt-Mieser & Johannes Gachnang (eds.): Jenseits von Ereignisse. Texte zu einer Heterospektive von George Brecht. Kunsthalle Bern, 1978, p.31.]

 

Withdrawing from the art world


Søren Kierkegaard

Ethically it would perhaps be the highest pathos to renounce the glittering artistic carreer without saying a single word.

Søren Kierkegaard: Concluding Unscientific Postscript, 1846.

Paul Gauguin

Je vais aller à Taïti et j'espère y finir mon existence. Je juge que mon art que vous aimez n'est qu'un germe et j'espère là-bas le cultiver pour moi-même à l'état primitif et sauvage.

Paul Gauguin: Letter to Odilon Redon, 1890. In: Lettres à Odilon Redon. Paris, 1960, p. 193/194.

Johannes Brahms
Wozu für die Menschen

Brahms
teilte
Clara Schumann 1895 mit,
er gedächte,
nichts mehr für die Öffentlichkeit
zu schreiben,
sondern nur noch einiges
für sich
zu komponieren

Franz Richard Behrens: Geflügelte Granaten. Werkausgabe, Band 2. München: edition text + kritik, 1995, p. 36. [Cf. Max Kalbeck: Johannes Brahms, Band 4. Berlin, 1914.]

Pierre Louys

Pierre Louys war konsequent
zog sich in sich selbst zurück in seine Bibliothek
Verzichtet mit 30 Jahren auf allen Ruhm
Auf alle Ehren dieser grauen Zivilisation
Und schrieb nichts mehr. Wozu für andre schreiben

Franz Richard Behrens: "Das Symbol der Welt die reine nackte Frau." In: Geflügelte Granaten. Werkausgabe, Band 2. München: edition text + kritik, 1995, p. 90. [Re: Pierre Louys (1870-1925).]