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Image Grammars


L-Systems     Aristid Lindenmayer: L-Systems

Shape Grammars     George Stiny: Shape Grammars     

    

 



Quote

    Die 5 Dinge, die [. . .] ein ästhetisches Programm bestimmen, sind: das "Zeichenrepertoire" Z, die "Transformationsmenge" T, die "Ablauffunktion" a, die "Bewertungsfunktion" b und "Zielmenge" K. [. . .] Wir haben es demnach bei dem ästhetischen Programm mit einem Modell folgender Art zu tun: ein Künstler ist sich seiner Mittel (Z, T) und Ziele (K) bewußt: er kennt operationale Definitionen seiner Kriterien (b) und weiß a priori auf welche Art er sein Ziel erreichen will oder welche Konstruktionsschritte er sich selbst zugesteht (a). [. . .]
     Wir machen einen Unterschied zwischen den von einem ästhetischen Programm P erzeugbaren ästhetischen Objekten und den bezüglich P akzeptablen Objekten, die eine Untermenge der erzeugbaren sind. Ein vorliegendes ästhetisches Objekt ist also nicht notwendig "akzeptabel" (der Begriff "akzeptabel" ist rein operational, obwohl er natürlich auf das traditionelle "schön" reflektiert). [. . .]
      Hätten wir aber vielleicht besser getan, eine generative Grammatik für die Beschreibung des ästhetischen Programms zu wählen? Der Generationsprozeß formaler Grammatiken läuft in der Regel "blind", "zufällig", nicht zielgerichtet ab. Das soll heißen, das nicht versucht wird, ein vorgegebenes Ziel zu erreichen [. . .]. Da wir aber ausdrücklich die Zielgerichtetheit des ästhetischen Realisationsprozesses im Auge behalten wollen, scheint der eingeschlagene Weg der bessere zu sein.
     Allerdings sei angemerkt, da§ der Begriff der Grammatik explizit in einigen Veröffentlichungen über Computerkunst auftritt (z. B. Lansdown 1970ab, Stiny & Gips 1971, Camarero 1972). Allerdings erscheinen an diesen Stellen keine Definitionen von Grammatiken im Sinne des formalen Begriffs, oder doch nur vage Andeutungen.


Frieder Nake: Ästhetik als Informationsverarbeitung. Grundlagen und Anwendungen der Informatik im Bereich ästhetischer Produktion und Kritik. (Vienna/New York: Springer Verlag, 1974), pp. 34-40.

References

Ernesto Garcia Camarero: "Computer Art." In: G. Mazzotta (ed.): La Scienzia e l'Arte (Milano: Edition Mazzotta, 1972).
R. John Lansdown: "Would you believe 'Woaagang Amazeus Mezart'?" In: Computers in the creative arts (Manchester: The National Computing Centre Ltd, 1970), pp. 12-32.
R. John Lansdown: "The use of computers in art." Proc. Int. Symp. Computer Graphics 70, Brunel University, Uxbridge, England, 1970.
George Stiny and James Gips: "Shape grammars and the generative specification of painting and sculpture." Proc. IFIP Congress 1971. TA-7, pp. 62-67.